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Studentenwohnheime in Bochum und Heiligenhaus

Modellvorhaben in Modulbauweise mit flexiblen Gebäudekonzepten BMUB-Förderprogramm „Variowohnungen“ läuft an

Unter dem Titel „Variowohnungen“ hat das Bundesbauministerium (BMUB) bereits 2015 ein Förderprogramm mit einem Finanzvolumen von 120 Mio. € ausgestattet mit dem Ziel, den Wohnungsmarkt in Ballungsgebieten zu entspannen und bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende und Senioren zu schaffen. Die wichtigsten Forderungen an das konstruktive Gebäudekonzept waren erhebliche Bauzeitverkürzungen durch modulare Bauweisen und seriell vorgefertigte Bauteile sowie die Möglichkeiten, das Gebäude jederzeit schnell und kostengünstig umzunutzen. Ein Punktesystem, das unter anderem das Innovationspotential des Gebäudes bewertet, legt die Förderhöhe fest und durch die vorgeschriebene Evaluierung der geförderten Projekte verspricht sich das BMUB unter anderem neue Erkenntnisse über die Vorteile seriell vorgefertigter Konstruktionen bezüglich der Bauzeiten, Baukosten und der Wandelbarkeit der Gebäudegrundrisse.

Das BMUB plant die Förderung von ca. 30 Projekten
Die Antragsfrist ist am 30.06.2016 abgelaufen und die ersten geförderten Projekte werden derzeit umgesetzt. An 3 der 5 bislang veröffentlichten Modellvorhaben (Stand Nov. 2017) war DW SYSTEMBAU bereits während der Projektentwicklung beteiligt und es kommen Spannbeton-Fertigdecken zum Einsatz. Kein Wunder, die Hauptforderungen aus dem Programm – anpassungsfähige Grundrisse, schneller Baufortschritt und kostengünstige Bauweise – lassen sich mit Spannbeton-Fertigdecken besonders gut erfüllen.

258 Wohnplätze an der Ruhruniversität Bochum
Herausragendes Modellvorhaben der ACMS Architekten GmbH

Variowohnungen für Studierende an der RUB (Quelle: ACMS und rendertaxi GmbH)

Für das in unmittelbarer Nähe zur Ruhruniversität Bochum (RUB) gelegene Gelände entwarfen ACMS Architekten drei L-förmige Gebäudegrundrisse mit 258 Wohnungen. Die Kopfbauten sind mit fünf Geschossen höher als die anschließenden Schenkel mit vier Etagen. In den Erdgeschossen sind Technikräume, Hausmeisterzentrale sowie zwei rollstuhlgerechte Wohnungen und Gemeinschaftsräume angeordnet, in den oberen Geschossen befinden sich Wohnungen und wohnungsbezogene Gemeinschaftsräume. Die gesamte Anlage ist barrierefrei. Die Erschließung erfolgt außerhalb der Gebäude, um die Kosten zu minimieren. Die Bauzeit soll sich durch einen elementierten Rohbau, vorgefertigten Holztafelfassaden und modularen Bädern auf 13,5 Monate verkürzen.
Als Decken kommen 20 cm (7.100 m² ) und 26,5 cm (1.500 m²) dicke BRESPA®-Decken zum Einsatz, die auf deckengleichen Stahlunterzügen von Peikko aufgelegt werden. Dadurch entfallen die tragenden Innenwände und die Grundrisse können bei geänderten Nutzungskonzepten schnell und kostengünstig umgewandelt werden.

Das Gebäude wird den Passivhausstandard erfüllen und als weiteres Förderkriterium der parallel beantragten Wohnraumförderung des Landes NRW einen Primärenergiebedarf von 40 kWh/m²a nicht überschreiten.

Bestmögliche Bewertung
Das Wohnheim erreicht beim Abgleich der Förderkriterien mehr als 40 Punkte und wurden damit als „herausragendes Modellvorhaben“ eingestuft. Das ist die bestmögliche Bewertung und damit erhält das Projekt vom Bundesbauministerium über das BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung eine Fördersumme von 500,- €/m².

ACMS Architekten GmbH
Friedrich-Ebert-Straße 55
42103 Wuppertal
www.acms-architekten.de

Wandelbare Grundrisse durch insgesamt über 2.300 m² BRESPA®-Decken (Quelle: Krampe und Schmidt Architekten)

Fast unter einem Dach studieren und wohnen: Das können die Studierenden demnächst in Heiligenhaus. Das Bochumer Architektenbüro Krampe-Schmidt hat das neue Studentenwohnheim entworfen, bei dem – wie bei den anderen Modellvorhaben auch – großen Wert auf die Wandelbarkeit der Wohnanlage (Stichwort „Nachnutzungskonzepte“) und auf eine schnelle und pünktliche Fertigstellung gelegt wird. Ein Jahr Bauzeit soll reichen: Bis Ende 2018 soll das neue Studentenwohnheim am Campus auf dem ehemaligen Kiekert-Areal bezugsfertig sein.

 

Kinderkrippe im eigenen Wohnheim
Das dreigeschossige Gebäude bietet Platz für 18 Doppelappartements mit jeweils 46 m² und 6 Einzelappartements mit 30 m². Der besondere Clou: Im Wohnheim integriert ist eine Kinderkrippe für neun Kinder vorgesehen. Sollte das Gebäude irgendwann nicht mehr als Wohnheim benötigt werden, dann sind alle Grundrisse ohne großen Aufwand neu einteilbar und individuell für andere Wohnformen zu nutzen. „Wir haben von Anfang an unser Gebäude- und Tragwerkskonzept mit Spannbeton-Fertigdecken geplant“, sagt Architekt Ulrich Krampe von Krampe und Schmidt Architekten, „es gibt kein anderes Deckensystem für den Wohnungsbau, das uns Planern und später den Nutzern mehr Freiräume und Flexibilität ermöglicht. Hinzu kommen die Termin-und Kostensicherheit, die grundsätzlich große Vorteile beim Bauen mit Fertigteilen darstellen.“

Krampe • Schmidt
Architekten BDA
Mauritiusstrasse 29
44789 Bochum
www.krampe-schmidt.de

DW SYSTEMBAU GmbH wurde frühzeitig mit an den Tisch geholt, um die Tragwerkkonzepte von Anfang an auf Spannbeton-Fertigdecken auszulegen und damit die Möglichkeiten der vorgespannten Fertigteildecken optimal auszunutzen. Für das Bauvorhaben in Bochum und Heiligenhaus liefert DW SYSTEMBAU GmbH ab November 2017 die ersten BRESPA®-Decken an die Baustellen.

Bauherr dieser vorgestellten Wohnanlagen ist das Akademische Förderungswerk in Bochum, alle statischen Nachweise wurden vom Ingenieurbüro Bild + Partner erbracht.

Akademisches                      Bild + Partner
Förderungswerk                   Beratende Ingenieure mbB
Universitätsstr. 150              Emster Straße 25
44801 Bochum                     58093 Hagen
www.akafoe.de                     www.drbild.de

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