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Forschungsinitiative Zukunft Bau

Erstes voll rezyklierbares Gebäude in Massivbauweise

Mit Förderung des Bundesinstituts für Bauwesen und Raumordnung entstand an der TU Dresden im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau das erste voll rezyklierbare Gebäude in Massivbauweise. Leiter des Forschungsprojekts mit dem Namen ReDeMaM war Prof. Dr. Jäger aus Radebeul.

Durch Verzicht auf das Verbundprinzip kann das Gebäude vollständig zurückgebaut und bei Bedarf an einem anderen Standort wieder aufgebaut oder eben am Ende des Lebenszyklus sortenrein auf gleicher Prozessebene der Materialien und Einzelelemente zurückgeführt werden.

Verbundlose Vorspannung

Das Bauprinzip des Rohbaus setzt auf verbundlose Vorspannung mit einfachen handwerklichen Mitteln, die jeder Bauunternehmer einsetzen kann.

Diese verbundlose Bauweise ermöglicht die Kreislaufwirtschaft ganzer Gebäude, mit der die heutigen Mengen an Bauschutt am Ende des Lebenszyklus vermieden werden können.

Hier finden Sie einen kurzen Presseartikel zum Forschungsvorhaben und unsere Broschüre zum Thema Kreislaufwirtschaft.

Von Dresden nach Meißen

Der Rohbau dieses Forschungsgebäudes wurde 2019 aus einzelnen Bausteinen und Bauelementen auf dem Gelände der TU Dresden trocken zusammengesetzt, Ende 2020 rückgebaut und anschließend in Meißen erneut aufgebaut.

Dabei wurden die Planelemente des Mauerwerks ohne Verbund aufeinander gesetzt und dort, wo notwendig, miteinander verspannt.

Fundamente und Ringanker sind aus einzelnen Betonelementen zusammengesetzt und wiederum verspannt, sodass sie bequem auch auftretende Biegebeanspruchungen aufnehmen können.

BRESPA®-Decken Typ A20B

Auch die eingesetzten Spannbeton-Fertigdecken wurden trocken und ohne Ringanker bis Außenkante Mauerwerk verlegt.

DW SYSTEMBAU als Projektpartner hat für die KG-, EG- und OG-Decke BRESPA®-Decken vom Typ A20B zur Verfügung gestellt und die Projektentwicklung unterstützt.

Die Fugen wurden mit einer losen Schüttung verfüllt und senkrechte Spannglieder fixierten die Deckenelemente. Sowohl Erstmontage wie auch Demontage und Zweitmontage erfolgten schnell und unkompliziert.

Kreislaufwirtschaft für ganze Gebäude durch lösbare Verbindungen

Auch im Ausbau wurde alles punktuell über lösbare Verbindungen gefügt.

Ohne das Verbundprinzip lassen sich die einzelnen Schichten und Elemente rückstandslos trennen, eine wichtige Voraussetzung für die Rückführung in gleiche Prozessebenen.

Erste Forschungsgebäude stehen in Dänemark und den Niederlanden. Über 30 Jahre werden Daten an den Mehrfamilienhäusern gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet. Eine Beschreibung zum dänisches Pilotprojekt können Sie bei uns anfordern.

Kooperation mit der Uni Stuttgart und Prof. Dr.-Ing. Werner Sobeck

Der Experimentalbau basiert auf eine 2011 zusammen mit dem Institut für Leichtbau und Entwerfen der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Werner Sobek begonnene Forschungsrichtung.

Hier finden Sie ein Interview mit Nora Griefahn (C2C) und einen weiteren Presseartikel zu dem Thema aus dem Deutschen Architektenblatt (DAB).